Marienorgel St Anna Basilika AÖ 9 5 15 2 Foto: Roswitha Dorfner

Altöttinger Orgeln

St. Magdalena

Das musi­ka­li­sche Kon­zept resul­tiert zunächst aus den platz­mä­ßi­gen Gege­ben­hei­ten des his­to­ri­schen Gehäu­ses, was die Grö­ße der Orgel anbe­langt, und sti­lis­tisch aus der hoch­ba­ro­cken archi­tek­to­ni­schen Gestal­tung von Kir­che und Gehäu­se, ohne die heu­ti­ge Musi­zier­pra­xis zu ver­nach­läs­si­gen. Dem­nach wur­den bewusst süd­deut­sche und teil­wei­se ita­lie­ni­sche Klang­ele­men­te als Hin­ter­grund gewählt und dar­aus in frei­er Manier ein in sich geschlos­se­nes, aber in den Ein­zel­stim­men sehr far­bi­ges und eigen­cha­rak­te­ris­ti­sches Klang­bild ent­wi­ckelt. Zum tech­ni­schen Bereich ist anzu­mer­ken, dass natür­lich die Schleif­la­de mit voll­me­cha­ni­scher Ton- und Regis­ter­trak­tur Ver­wen­dung fand, aller­dings aus Platz­grün­den mit einer moder­nen Wind­an­la­ge, d.h. ein Vor­balg und in die Wind­la­den inte­grier­te Schwim­mer­bäl­ge. Die Spiel­an­la­ge ist auf der Süd­sei­te der Empo­re ange­ord­net in Form eines frei­ste­hen­den Spiel­ti­sches mit Blick des Orga­nis­ten zur Orgel.

St. Mag­da­le­na besitzt ein wei­te­res Orgel­werk und zwar ein Fern-Werk, das 1927 von der Orgel­bau­fir­ma Cäci­lia-AG, Salz­burg ein­ge­baut wur­de. Es befin­det sich im Dach­bo­den des Klos­ter­ge­bäu­des hin­ter dem Hoch­al­tar und ist durch einen Schall­ka­nal mit der Mau­er­öff­nung zur Kir­che hin ver­bun­den. Die­ses Teil­werk wur­de restau­riert und das Regis­ter Har­mo­nia aethe­rea rekon­stru­iert, sodass es jetzt wie­der ihren ursprüng­li­chen Klang und Charme besitzt. Eben­so wur­de das Orgel­haus“ des Fern­werks erneu­ert, vor allem im Hin­blick auf den Brand­schutz. Dies brach­te auch eine wesent­li­che Klang­ver­bes­se­rung, wobei die dyna­mi­sche Wir­kung durch neue, dick­wan­di­ge Schwel­ler­ja­lou­sien am Ein­gang des Schall­ka­nals ver­bes­sert wur­de. Das Fern­werk ist vom III. Manu­al des Haupt­or­gel­spiel­ti­sches aus spiel­bar und mit­tels elek­tri­scher Kon­tak­te auch koppelbar.

Jann-Orgel in der Stiftskirche

Schon seit den 80er Jah­ren meh­ren sich die groß­teils durch schlech­tes Bau­ma­te­ri­al beding­ten Schä­den an Orgel­werk und Trak­tur der­art, dass sich die Kir­chen­stif­tung zum Bau einer neu­en Orgel ent­schloss. Den Auf­trag erhielt die Orgel­bau­fir­ma Jann in All­k­ofen bei Regens­burg. Im Sep­tem­ber 2000 war das Werk voll­endet. Mit die­ser mecha­ni­schen Schleif­la­den-Orgel, die über 49 klin­gen­de Regis­ter mit 3473 Pfei­fen in vier Wer­ken ver­fügt, kehrt auch der Spiel­tisch wie­der in die Mit­te zurück. Da die erhal­te­nen Regis­ter der Hechen­ber­ger-Orgel von 1904 noch ver­wend­bar sind, wur­den die als eigen­stän­di­ge Orgel mit 29 klin­gen­den Regis­tern und 1632 Pfei­fen in drei Wer­ken, die sowohl vom Haupt­spiel­tisch aus als Fern­werk als auch von einem eige­nen Spiel­tisch aus als Chor­or­gel gespielt wer­den kann, hin­ter dem Hoch­al­tar der Stift­s­pfarr­kir­che ein­ge­baut. Damit ver­fügt die Stift­s­pfarr­kir­che wie­der wie in alten Zei­ten über zwei, allen lit­ur­gi­schen und kon­zer­tan­ten Ansprü­chen genü­gen­de Orgeln. Mit ins­ge­samt 78 Regis­tern und 5105 Pfei­fen bie­tet die Orgel­an­la­ge einen fast unbe­grenz­ten Reich­tum an Klang­far­ben und Kombinationsmöglichkeiten.

Stiftspfarrkirch Orgel 15 12 11 6 Foto: Roswitha Dorfner

St. Anna-Basilika

Die St. Anna-Basi­li­ka beher­bergt zwei ver­schie­de­ne und von­ein­an­der sepa­rat spiel­ba­re Instru­men­te. Die Mari­en­or­gel, die grö­ße­re der bei­den, wur­de 1976 von der Orgel­bau­fir­ma G. Schmid aus Kauf­beu­ren erbaut und gehört mit ihren fünf Manua­len zu den größ­ten Kir­chen­or­geln Deutsch­lands. Die Chor­or­gel wur­de im Jah­re 1972 von der Fir­ma I. Wastl­hu­ber erbaut. Bei­de Orgeln besit­zen eine mecha­ni­sche Spiel­trak­tur und eine elek­tri­sche Regis­ter­trak­tur mit Schleifladen.

Basilika Marienorgelweihe 10 5 15 22 Foto: Roswitha Dorfner